Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Vaginalpilz

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Vaginalpilz
Diagnose von Vaginalpilz

Für einen Vaginalpilz typisch sind vor allem Jucken und Brennen der Scheide, sowie ein gräulich-krümeliger, geruchloser Ausfluss. Beim Arztbesuch wird die Diagnose Vaginalpilz dann in der Regel durch einen Scheidenabstrich abgesichert. Unter dem Mikroskop betrachtet, kann das Vorhandensein eines Hefepilzes bestätigt werden. Allerdings sollte der Abstrich, um die Art des Erregers genau auszumachen und eine gezielte Therapie gegen ebendiesen Erreger einzuleiten, zur weiteren Diagnostik an ein Labor geschickt werden. Auch differenzialdiagnostisch ist ein Abstrich angeraten, denn Jucken und Brennen können auch auf andere Krankheiten hindeuten, zum Beispiel eine Unverträglichkeit gegenüber dem benutzen Waschmittel, ein Östrogenmangel oder eine Schilddrüsenfunktionsstörung.

Diagnose von Vaginalpilz

Mit Jucken, Brennen und unangenehmem Ausfluss haben Frauen häufiger zu kämpfen. Oft steckt hinter diesen Symptomen eine Infektion mit Vaginalpilz. Doch auch andere Krankheiten äußern sich durch Jucken und Brennen in der Intimregion. Um die Diagnose Vaginalpilz sicher stellen zu können, wird der Arzt zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit der Patientin führen. Hier können ihn unter anderem Fragen nach der Dauer und Häufigkeit der Symptome, vorangegangenen Erkrankungen bzw. Behandlungen oder Medikamenteneinnahmen und der Körperhygiene auf den richtigen Weg der Diagnose Vaginalpilz bringen. Auch eventuelle Risikofaktoren lassen sich mit einer eingehenden Anamnese klären und für die Therapie hinzuziehen.

Körperliche Untersuchung bei der Diagnose

Nach der Anamnese erfolgt die körperliche Untersuchung. Der Vaginalpilz zeigt sich hierbei durch gerötete und geschwollene Schleimhäute, sowie einen gräulichen, oft krümeligen Belag. Zur Absicherung der Diagnose und zur Abklärung, welcher Pilz genau hinter dem Vaginalpilz steckt, nimmt der Frauenarzt einen Abstrich von den Schleimhäuten der Scheide. Dass es sich um einen Vaginalpilz handelt, stellt der Arzt schnell bei der mikroskopischen Untersuchung fest. Hier zeigen sich die typischen Pilzfäden und Sprossenzellen. Allerdings kann hiermit noch nicht bestimmt werden, um welche Pilzart es sich genau handelt. Dafür muss die Probe in ein Labor geschickt werden, in dem eine sogenannte Pilzkultur anlegt wird, um den genauen Erreger festzustellen.

Typische Symptome bei Vaginalpilz

Für einen Vaginalpilz ist ein leichter bis starker Juckreiz an Scham und Scheide typisch. Auch ein Brennen gehört zu den typischen Symptomen beim Vaginalpilz. Zu Beginn einer Infektion ist der Schambereich zwar deutlich empfindlicher als sonst und juckt ganz leicht, doch erst bei weiterem Voranschreiten der Erkrankung sind Rötungen und Schwellungen erkennbar und der Juckreiz nimmt zu. Manchmal treten auch kleine Knötchen auf der Haut auf und deuten auf eine Infektion mit einem Vaginalpilz hin. Ein zusätzliches Symptom des Vaginalpilzes ist der vermehrte Scheidenausfluss. Dieser als Fluor vaginal bezeichnete, geruchlose Ausfluss ist bei einer Pilzinfektion der Scheide nicht nur vermehrt zu finden, sondern auch von weißlicher, krümelnder Konsistenz. Schmerzen beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr können ebenfalls als Symptom bei einem Vaginalpilz auftreten.

Differenzialdiagnose bei Vaginalpilz

Nicht immer steckt hinter den typischen Symptomen auch tatsächlich ein Vaginalpilz. Jucken, Brennen und Ausfluss können auch auf andere Krankheiten hindeuten, zum Beispiel einen Östrogenmangel oder eine Allergie gegen das verwendete Waschmittel oder das Material der Kleidung. Verschwinden die Beschwerden also nicht innerhalb weniger Tage von selbst, so sollte ein Besuch beim Frauenarzt selbstverständlich sein. Nur mithilfe gezielter Labordiagnostik lässt sich die Diagnose Vaginalpilz von vielen anderen Krankheiten mit ähnlichen Symptomen abgrenzen und durch gezielte Maßnahmen behandeln.

Judith Schomaker

 

Ein Großteil aller Frauen hat mindestens einmal in ihrem Leben einen Vaginalpilz. Viele sind sogar mehrfach betroffen oder leiden gar an einem chronischen Vaginalpilz. Dennoch ist Vaginalpilz oft noch ein Tabuthema. Der Partner muss nicht grundsätzlich bei jedem Vaginalpilz mitbehandelt werden.

Treten die typischen Symptomen zum ersten Mal auf, besteht eine Schwangerschaft, treten Schmerzen auf oder halten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum an, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Diagnose Vaginalpilz abzusichern.

Therapie Vaginalpilz

Treten Symptome auf, wie Juckreiz, Rötung oder Ausfluss, besteht die Therapie der Wahl in der Verabreichung sogenannter Antimykotika. Diese Anti-Pilzmittel sind als Cremes, Gels oder Scheidenzäpfchen erhältlich und werden über mehrere Tage lokal angewendet. In einigen Fällen ist eine lokale Therapie nicht ausreichend. Vor allem bei häufigen oder immer wiederkehrenden Vaginalpilzinfektionen kann eine systemische Therapie sinnvoll sein. Hierbei werden Antimykotika in Form von Tabletten eingenommen, um die Pilzpopulation einzudämmen. Gelingt der Aufbau einer normalen Scheidenflora nicht, wird eine Erhaltungstherapie empfohlen. Hierbei werden entsprechende Anti-Pilz-Medikamente über einen längerfristigen Zeitraum, manchmal über Monate, angewendet, um den Vaginalpilz zu therapieren.

Vaginalpilz hat viele Namen. Ob Scheidenpilz, Vaginalmykose oder mykotischer Vaginalinfekt, eines haben diese Bezeichnungen gemeinsam: Es juckt und brennt im weiblichen Intimbereich. Der Vaginalpilz gehört zu den am häufigsten auftretenden Infektionskrankheiten des weiblichen Intimbereichs. Hierbei nimmt die Population an Pilzen, zumeist Hefepilze der Gattung Candida albicans, in der Scheide stark zu. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, aber rein statistisch gesehen erkranken drei von vier Frauen mindestens einmal im Leben an einer Infektion mit Vaginalpilz. Drei bis vier Prozent der betroffenen Frauen leiden häufiger an einem Vaginalpilz oder sind sogar chronisch davon betroffen.